Nicht ganz unwissend schlugen wir vergangenen Montag freudig die Zeitung auf – die PZ berichtet: “NOX stiehlt selbst Klitschko die Schau”. Für unsere Besucher ohne Abonnement der Pforzheimer Zeitung, die nicht das Vergnügen des Portraits in Papierform hatten, hier das Original zum Nachlesen.
Nox stiehlt selbst Klitschko die Schau
NOX ist viel unterwegs. Auf Technologiemessen geht er ein und aus – und ist dort ein gefragter Showstar. Das Fraunhofer-Institut hat ihn als Moderator seiner Weihnachtsfeier gebucht. Auch beim TV-Circus Halli Galli war er schon zu Gast und überragte dabei sogar Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko. Im neuen Jahr geht es nach San Francisco und China. “Dann muss NOX zum ersten Mal fliegen”, sagt Tobias Danzer. Der 33-jährige Wirtschaftsingenieur und Absolvent der Hochschule Pforzheim beschäftigt den 2,40-Meter-großen Roboter in seiner Firma “NOX the Robot”.
Der Roboter gewann 2014 den Landespreis für die außergewöhnlichste Gründeridee. “Er symbolisiert Innovation und Technik.” NOX setzte sich bei der Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge (ifex) des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft gegenüber neun, Mitkonkurrenten mit einer überzeugenden Präsentation durch. Und überall wo NOX auftritt, sorgt er seither für Begeisterung und mehr Besucherfrequenz. Seit vier Jahren arbeitet Tobias Danzer an dem Geschäftsmodell. Der Roboter beeindruckt mit seiner Größe und einem Lebendgewicht von über drei Zentnern. “Die Begegnung mit NOX bleibt für die Besucher in Erinnerung”, erklärt Danzer. Technologie-Firmen schätzen die überragende Gestalt des Roboters, der als kundenspezifischer Werbeträger fungiert. Die Texte werden von Jochen Werner gesprochen, der in Nierstein ein Tonstudio betreibt und auch für ZDF und BBC arbeitet.
Gebaut wurde NOX an der Hochschule Pforzheim. Vor einigen Monaten ist er ins Kreativzentrum EMMA umgezogen, wo die StartUp-Firma ihre Büroräume hat. “NOX ist eine kleine Jobmaschine”, freut sich Danzer. Neben ihm kümmern sich unter anderem die Veranstaltungskauffrau Desiree Bertram, die beiden Mechatroniker Andreas Werner und Jaron Bibo sowie Eike Schmidt (Show Inszenierung und Choreografie) beruflich um den Show-Roboter. Ohne die Unterstützung durch die Hochschule ·und die Förderung durch das Ministerium hätte man das nicht geschafft. Ein zweites Exemplar von NOX ist in Planung – es fehlt nur das nötige Kleingeld. “Um die neue Karosserie anzufertigen, sind wir auf der Suche nach Sponsoren, die sich auch mit ihrer Kompetenz einbringen können.” Erste Gespräche fanden bereits mit der Firma Vogelgesang aus Wiernsheim statt.
Unterdessen unterstützt ihn NAO, quasi der kleine Bruder von NOX. Der kleine Roboter kommt aus Frankreich, die Programmierung für die Auftritte bekommt er hier in Pforzheim. In den Werkstatträumen im EMMA wird NOX gerade zerlegt und für seine neuen Auftritte vorbereitet. “Ein Riesenaufwand”, erklärt Danzer. Die Techniker arbeiten an der Konstruktion. Für die benötigten Kabelstränge sorgt die Straubenhardter Firma Sommer cable.